Donnerstag, 18. September 2014

Alpenüberquerung: Die verflixte sechste Etappe

24. August: Die sechste Etappe (Verpeilhütte - Kaunergrathütte)

Schnee! Als wir zum Frühstück in den Gastraum kamen, schneite es draußen vor sich hin. Der Wetterbericht behielt also Recht. Doch laut Vorhersage, sollte sich das Wetter ab 11 Uhr bessern. Da die Sicht echt bescheiden war, entschieden wir uns zusammen mit Herbert und Leon erst am Vormittag aufzubrechen. Die Etappe war mit 4-5 Stunden Gehzeit angegeben und ermöglichte uns also auch einen späteren Start ohne in Zeitnot zu gelangen. Viel mehr Sorgen machten uns die Schwierigkeiten der heutigen Etappe. Ziel war die Überquerung des Aperen Madatschjoch, welche klettersteigähnliche Passagen beinhaltete, sprich es sollte über Eisenleitern, Trittbügel, Stahlseilversicherungen gehen und vorher musste man noch Geröllfelder und Altschneefelder queren. Aus technischer Sicht stand uns heute also die schwierigste Etappe der Tour bevor. Da passte das Wetter mal überhaupt nicht dazu. In unserem Führer wurde zudem nahe gelegt, diese Etappe nur bei schönem Wetter in Angriff zu nehmen. Wir wollten jedoch auf jeden Fall einen Versuch starten, um zumindest die Bedingungen am Joch auszukundschaften. Falls wir uns gegen eine Überschreitung entscheiden sollten, war zumindest die Wettervorhersage für den morgigen Tag um einiges besser. Auf lange Sicht würde uns das schlechte Wetter dann aber spätestens auf der Etappe von der Braunschweiger Hütte nach Vent über das Pitztaler Jöchl wieder in die Quere kommen. Während wir in der Gaststube auf besseres Wetter warteten, konnten wir die ersten Gruppen beobachten, wie sie den Anstieg zum Madatschjoch in 3000m Höhe in Angriff nahmen, doch schon nach wenigen Metern verschwanden die Leute im dichten Schneegestöber.
Ich saß während der Wartezeit über meinen Karten und arbeitete an einem Plan-B, der uns über das Verpeil-Joch ins Pitztal bringen sollte. Doch ein Gast der Verpeilhütte konnte uns davon nur abraten, da er diese Tour gestern gegangen sei und es extrem rutschig und gefährlich gewesen war. Das Warten und das ständige Hin und Her zwischen „Ach so schlimm wird es dort oben nicht sein, das schaffen wir heute schon“ und „Bei dem Wetter sollten wir die Etappe lieber morgen angehen“ nagte ganz schön am Nervenkostüm und war unerträglich. Ich vertiefte mich weiter in meine Karten und versuchte mir die heutige Route exakt einzuprägen, um mich etwas von den Gesprächen der anderen abzulenken.
Gegen 10 Uhr schien sich das Wetter zu bessern. Der Schneefall hatte aufgehört und zwischen den Wolkenfetzen war immer wieder kurz der blaue Himmel zu sehen. Eine halbe Stunde später standen wir alle abmarschbereit vor der Hütte. Wir folgten dem südlichen Weg Richtung Madatschkopf und nach dem wir den nahen Verpeilbach überquerten, waren wir auch schon im Anstieg, der uns mit ca. 1000Hm zum Aperen Madatschjoch bringen würde. Wir waren noch keine 10 Minuten unterwegs, als der Schneefall wieder einsetzte. Im Gänsemarsch schlängelten wir uns still schweigend den Weg hinauf. Doch plötzlich zuckte Rico vor mir zusammen und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen Oberschenkel. Er schien einen Krampf zu haben und wir hielten alle inne. Herbert und Leon halfen mit Magnesiumtabletten aus, während wir versuchten den Krampf durch Dehnen zu lockern. Doch es wollte einfach nicht besser werden. Da wir die Beiden nicht weiter aufhalten wollten, schickten wir sie voraus, falls wir es nachkommen würden, sieht man sich ja wieder auf der Kaunergrathütte. Doch Rico konnte auch nach längerer Pause nicht weiter und so entschieden wir uns, zur Verpeilhütte zurück zu kehren. Nur langsam und mit vielen Unterbrechungen meisterten wir den Abstieg und erreichten eine Stunde später wieder die Hütte. Zum Glück waren für heute Abend nur wenig Gäste angekündigt und wir konnten unsere Lager wieder beziehen. Wir stärkten uns erstmal mit einer köstlichen Knödelsuppe im warmen Gastraum. Doch schon bald trafen die ganzen Sonntagsausflügler, teilweise ganze Großfamilien, auf der Hütte ein und es ging ganz schön wild her. Uns wurde das zu viel und wir zogen uns in das Lager zurück. Mittlerweile hatte sich das schöne Wetter durchgesetzt und während Rico sich ausruhte, nutze ich die Möglichkeit mit seiner Kamera auf Fotosafari zu gehen. Ich stieg nochmals den selben Weg auf und konnte dabei einige fantastische Bilder schießen.


Die Kulisse rund um die Verpeilhütte ist einfach traumhaft.

Wieder zurück auf der Hütte genossen wir das herrliche Wetter und die tolle Umgebung draußen bei einem Stück frischem Schoko-Kirsch Kuchen. Gegen Abend leerte sich die Hütte und es blieb nur eine Hand voll Übernachtungsgäste übrig. Es wurde der gemütlichste Hüttenabend der ganzen Tour. Wir hatten wie immer viel zu lachen, doch immer wieder zuckte Rico vor Schmerzen zusammen. Vom Hüttenteam bekam Rico sogar noch Franzbranntwein zum Behandeln seiner Krämpfe. Vom Gastraum aus beobachteten wir, wie die untergehende Sonne die Gipfel rund um die Verpeilhütte zum glühen brachte. Der Abend wurde lang und erst zur Hüttenruhe begaben wir uns ins Lager zum Schlafen.

Die untergehende Sonne ließ die Felsen erleuchten.


Am Morgen wurde unsere Hoffnung auf eine Fortsetzung der Tour jäh zerbrochen. Selbst die Treppe vom Schlafraum zur Gaststube bereitete Rico Probleme und so mussten wir uns nach dem Frühstück beim Hüttenteam verabschieden und nahmen den Fahrweg hinunter nach Feichten ins Kaunertal. Dort erwischten wir prompt einen Postbus, der uns zum Bahnhof nach Landeck brachte. Hier trennten sich dann unsere Wege. Während ich den Zug Richtung Bodensee nahm, um in Oberstdorf mein Auto zu holen und noch ein paar Tage im Allgäu zu verbringen, war Rico unterwegs Richtung München, um von dort weiter nach Leipzig zu kommen.

Total unerwartet hieß es dann Abschied nehmen.


Nun saß ich also total unerwartet im Zug nach Bregenz. Das Bergpanorama, welches uns in den letzten Tagen so häufig verwehrt wurde, zog draußen an mir vorbei. Die letzten Stunden waren wie im Flug vergangen und so richtig hatte ich noch nicht realisiert, dass es jetzt schon zu Ende sein sollte. Herausgerissen aus einem Traum und zurück ins wahre Leben katapultiert. Seit 6 Tagen waren wir jetzt schon gemeinsam in den Alpen unterwegs und auf einen Schlag, saß man im Zug nach Hause. Genauso plötzlich kam dann der Schlaf. Es machte sich bemerkbar, dass ich den letzten Nächten kaum geschlafen hatte und obwohl der Zug nicht annähernd so bequem war wie die Betten der letzten Tage, schlief ich schneller ein als gedacht.
Später sollte sich herausstellen, dass es keine Krämpfe waren die Rico und mich zum Aufgeben gezwungen hatten, sondern Rico sich einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Trotzdem haben wir uns schon fest vorgenommen unsere Alpenüberquerung in den nächsten Jahren fortzusetzen. Dann soll es von Bozen aus bis zur Verpeilhütte gehen, um die Tour dort abzuschließen wo wir dieses Jahr aufgeben mussten.



In diesem Sinne

Keep on walking!

Fabian
Extra Bilder gibt es wie immer hier.


Montag, 15. September 2014

Alpenüberquerung: Die fünfte Etappe

23. August: Die fünfte Etappe (Piller - Verpeilhütte)

Die fünfte Etappe führte uns von Piller zur Verpeilhütte hoch über dem Kaunertal. Laut Wettervorhersage sollte es ab 11 Uhr regnen, nicht gerade optimale Bedingungen für eine Tour, bei der wir nicht mit einer Ankunft am Ziel vor 17 Uhr rechneten.

„Ach ihr geht jetzt erst los? Dann müsst ihr euch aber beeilen!“ Mit diesen Worten verabschiedete uns der Wirt des Gasthofs Sonne um 7 Uhr als wir zu viert in Piller aufbrachen, um das heutige Etappenziel zu erreichen. Ganz unrecht hatte er sicherlich nicht, immerhin lagen heute 22km und 2000Hm im Anstieg und 1300hm im Abstieg vor uns. Doch nach unseren Erfahrungen über die letzten Tage, waren wir immer deutlich schneller unterwegs als die angegebenen Gehzeiten, also machten wir uns darüber keine Gedanken.
Schon am ersten Anstieg mussten wir jedoch feststellen, dass unsere Gruppen ein unterschiedliches Tempo hatte, weshalb wir Herbert und Leon davon ziehen ließen. Die beiden sollten uns heute trotzdem noch häufiger über den Weg laufen. Der erste Wegabschnitt zur Aifner Alm führte uns durch wunderschöne Nadelwälder, Hochmoore und links und rechts des Weges wucherten die Blaubeeren. Die Stille am frühen Morgen wurde nur durch gelegentliche Vogellaute unterbrochen. Das gesamte Ambiente gab uns das Gefühl, durch das entlegene Skandinavien zu streifen.


Skandinavien lässt grüßen.

Keine zwei Stunden nach Abmarsch erreichten wir die Aifner Alm auf nicht ganz 2000m. Herbert und Leon saßen bereits mit einer heißen Schokolade in der Gaststube. Wir hielten uns jedoch nicht lange auf und machten uns auf den Weiterweg. Kurze Orientierungslosigkeit begleitete uns, da wir im dicken Nebel steckten und der Weg auf den Almwiesen nicht deutlich zu sehen war. Der Nebel verzauberte allerdings den Wald, welchen wir für eine lange Zeit durchquerten, in eine Art mystischen Zauberwald. Zwar verpassten wir dadurch mal wieder die, durch die Bezeichnung Panoramaweg, erhoffte Aussicht auf die umliegenden Gipfel, doch die fantastische Stimmung des Waldes machte dies wieder wett.


Der Nebel macht die Orientierung schwer ...

... gibt dem Wald aber etwas Mystisches.
Unsere Stimmung jedoch war noch bevor wir die Falkauns Alm erreichten auf einem Rekordtief. Der einsetzende Regen hatte wohl den Wetterbericht nicht gelesen und war zwei Stunden zu früh dran. Still schweigend stapften Rico und ich hintereinander her. Einzig und allein das Trommeln des Regens auf unseren Kapuzen war für uns zu hören. Wie lange wir so durch den Regen marschierten, vermögen wir nicht mehr zu sagen. Als wir jedoch endlich wieder im Wald ankamen, gönnten wir uns erstmals eine kleine Stärkung unter einer dicken Tanne. Heute mussten sich auch unsere Packsäcke auszeichnen, da wir ja bewusst auf Regenhüllen für unsere Rucksäcke verzichtet hatten. Doch der Inhalt unserer Rucksäcke schien noch trocken.

Wohlverdiente Stärkung nach einem schier endlosen Marsch durch den Regen.

 Auch die Falknaus Alm ließen wir links liegen und trotteten weiter hintereinander im Regen daher. War der Weg zuvor noch relativ eben, kündigte sich jetzt durch ein ständiges Auf und Ab, der Dr. Angerer Höhenweg an. An der Gallrutt Alm stärkten wir uns nochmals mit einem Energieriegel für die Strapazen der zweiten Tageshälfte und nahmen so manchen Anstieg im Laufschritt. Wenigstens hatte der Regen nachgelassen, doch die Wege waren bereits ganz schön rutschig. Die ausgesetzten Stellen des Dr. Angerer Höhenwegs sind jedoch mit einem Seil gesichert und geben einem bei diesen miserablen Bedingungen ein wenig mehr Sicherheit. Nachdem wir bereits 19km in den Beinen hatten, stand uns der vorletzte Anstieg bevor und ein nicht enden wollender Abstieg zur Verpeil Alpe über teils grobe Geröllfelder. Total fertig mit der Welt, gönnten wir uns dort erstmal eine halbstündige Pause, um uns vor dem finalen Aufstieg zur Verpeilhütte zu erholen. Diese war für uns nach einer halben Stunde Gehzeit erreicht. Da sich das Wetter noch etwas gebessert hatte, konnten wir auch etwas von der atemberaubenden Umgebung erspähen.


Die Verpeilhütte in wunderschöner Lage.
Doch davon ließ ich mich nicht täuschen, der Wetterbericht für morgen sagte Schneefall voraus. Nachdem wir unserer Lager bezogen hatten, unsere Stiefel im Trockenraum deponiert hatten und das warme(!) Wasser im Waschraum für die notwendigste Körperhygiene genutzt hatten, machten wir es uns bei Herbert und Leon im eingeheizten Gastraum gemütlich und freuten uns wie alle anwesenden Gäste über das leckere Abendmenü mit Knoblauchsuppe, Spaghetti Bolognese und Eis mit Schokosoße. Den Abend ließen wir mit einem geselligen Spieleabend ausklingen und wenn man genau hinschaute konnte man draußen schon die ersten Schneeflocken vor den Fenstern tanzen sehen.

Weitere Fotos der Etappe gibt es hier. 
Details zur Etappe gibt es hier.

Sonntag, 14. September 2014

Alpenüberquerung: Die vierte Etappe

 22. August: Die vierte Etappe (Zams - Piller)

Die vierte Etappe ist relativ kurz und führt uns über den Venetberg von Zams nach Piller. Durch die Venetbahn lassen sich einige Kräfte für die kommenden Tage sparen. Über einen Panoramaweg geht es aussichtsreich nach Piller.

Ausschlafen! Ausschlafen auf einer Alpenüberquerung bedeutet Frühstück um 8 Uhr. Der Tisch war reich gedeckt und da heute nur eine kurze Etappe vor uns lag, ließen wir uns Zeit beim Frühstück. Noch am gestrigen Abend hatten wir mit schmerzenden Füßen beschlossen, den heutigen Aufstieg mit der Seilbahn hinter uns zu bringen, auch um uns für die fünfte Etappe, die es nochmals in sich haben sollte, zu schonen. Die Sonne lachte über Zams als wir um 10 Uhr aufbrachen und noch ohne große Eile in der Touristinfo Postkarten kauften und uns über einen Hotspot den aktuellen Wetterbericht besorgten. Allerdings trübte dieser unsere gute Laune, zwar sollte der heutige Tag ganz ordentlich werden, doch für die kommenden Tage waren Regen und Schnee angekündigt.

Bergstation der Venetbahn.

Mit der Venetbahn ging es dann rund 1400Hm auf den Krahberg, den westlichen Eckpfeiler des Venetbergs. Leider hieß dies auch Abschied nehmen vom guten Wetter im Tal. Hier oben war es nämlich bitter kalt und der Himmel war bedeckt sowie die umliegenden Berge in dicke Wolken gehüllt. Punkt 11 Uhr starteten wir dann mit der eigentlichen Etappe. Wir folgten einem ausgeschilderten Panoramaweg, doch aufgrund der Bewölkung war das Panorama eher unspektakulär. Unsere Aufmerksamkeit galt vielmehr der Vegetation am Wegesrand. Die Besenheide stand in voller Blüte und überzog den gesamten Hang mit einem rosa Blütenmeer.

Der gesamte Hang wurde durch die Blüten der Besenheide mit einem zarten Rosa überzogen.
Die Wolken schienen jedoch nur über den Bergspitzen zu hängen, denn je weiter wir abstiegen, desto freundlicher wurde es. Als wir schließlich die Gogles Alm erreichten, konnten wir auf der Sonnenterasse Platz nehmen und uns die Sonne bei Knödeln, Gulaschsuppe und Apfelstrudel, ins Gesicht scheinen lassen, denn unser heutiges Motto hieß „wenig laufen und viel essen“. Wir rasteten über ein Stunde bevor wir uns an den weiteren Abstieg nach Piller machten.

Rast auf der Gogles Alm mit Blick ins Kaunertal.
Der Weg führte uns durch Bergwälder, saftige Almwiesen mit Trockensteinmauern, die ich so bisher nur aus England kannte und schließlich über entlegene Moore. Der Abstieg über die wassergesättigten Wiesen war äußerst bequem und gelenkschonend, was unseren müden Beinen entgegen kam. Wenig später erreichten wir Piller.

Ankunft in Piller bei herrlichem Sonnenschein.
Gleichzeitig mit uns kamen am Gasthof Sonne Herbert und Leon an, die auf der gleichen Tour waren wie wir. Gemeinsam machten wir es uns vor dem Gasthof mit einem Bier gemütlich und genossen den Sonnenschein, denn morgen sollte dieses zwischenzeitliche Hoch wieder einem Tief mit Regen und Schnee weichen. Am Abend blieben wir mit einer großen Portion Cordon bleu und Pommes wieder unserem heutigen Motto „wenig laufen und viel essen“ treu.


Weitere Fotos gibt es wie immer hier.
GPS Daten der Tour gibt es hier zum Download.

Freitag, 12. September 2014

Alpenüberquerung: Die dritte Etappe

21. August: Die dritte Etappe (Memminger Hütte - Zams)

Die dritte Etappe führte uns von der Memminger Hütte nach Zams ins Inntal. Der Abstieg zieht sich über 11km und beinhaltet über 2000 Hm. Doch dafür erwartet uns in Zams nach zwei Hüttenübernachtungen eine Frühstückspension mit Doppelzimmer und warmer Dusche.

Der Morgen auf der Memminger Hütte brachte zwei Überraschungen mit sich. Zum Frühstück gab es das köstlichste Müsli ever und dann hatte sich das Wetter noch gebessert, so dass wir die Tour gut gestärkt und mit einer grandiosen Aussicht starten konnten. Dass es in der Nacht bis auf 2400m geschneit hatte und die umliegenden Gipfel mit einer feinen Schicht Schnee überzogen waren, trug zu dieser traumhaften Kulisse einen Großteil bei.

Tolle Aussicht am frühen Morgen an der Memminger Hütte.
Allerdings war es am frühen Morgen auf 2200m noch ganz schön kalt. Weil ich aber aufgrund des tollen Wetters auf eine äußere Schicht verzichten wollte, entschied ich mich heute das Lagensystem auf die innere und mittlere Schicht zu begrenzen. Eine richtige Entscheidung wie sich im Laufe des Tages herausstellen sollte, der heutige Tag wurde nämlich perfekt um die Vorteile des Lagensystems zu veranschaulichen. Ich trug also meine Dry N' Light Funktionsunterwäsche, ein QMC Langarmshirt, meine dünne Nanuk 100 Fleecejacke und meine Atmosphere Daunenweste. Damit war mir trotz den kühlen Morgentemperaturen warm genug und kam beim Anstieg zur Seescharte dennoch nicht all zu stark ins Schwitzen. Bevor es nämlich hinunter ins Inntal ging, mussten wir bis auf 2599m hoch zur Seescharte, die ihren Namen nicht von ungefähr hat. Auf dem Weg dorthin passierten wir drei Seen, welche als Überbleibsel der Gletscher vor ca. 100 Jahren entstanden.

Tolle Spiegelungen am  mittleren Seewisee.

Der Weg war von der Hütte aus schon gut zu sehen und verlief meist über Geröll, Fels und in unserem Fall auch etwas Schnee. Die letzten Meter hinauf zur Seescharte sind mit einem Drahtseil gesichert. Oben erwartetet uns ein traumhafter Blick ins Lochbachtal und auch das Inntal war schon zu erahnen. Obwohl nach dem schattigen Aufstieg jetzt die Sonnen auf unserer Seite hatten, war ich doch froh über meine Daunenweste, immerhin frischte der Wind merklich auf. Vor uns lagen 2000 Hm im Abstieg und noch mehr als 11km Wegstrecke. Der erste Wegabschnitt führte uns über Geröll und Fels hinab Richtung Lochbachtal begleitet von der atemberaubenden Kulisse der Lechtaler Alpen. Noch bevor wir die Krummholzzone erreichten, war es an der Zeit sich von der Daunenweste zu trennen. Durch den Höhenverlust und die zunehmende Sonneneinstrahl gegen Mittag wurde es zunehmend wärmer. Schnell war die Daunenweste in ihrer eigenen Tasche verstaut und fand so kompakt verstaut problemlos Platz im Rucksack. Die Oberlochalm war schon zu sehen und lockte mit einer ordentlichen Brotzeit. Doch noch stand uns ein Stück Abstieg durch dichtes Latschengebüsch bevor. Obwohl wir gestern auf der zweiten Etappe die schlechte Erfahrung mit dem geschlossenen Berggasthof machen mussten, haben wir uns abermals gegen eine Mitnahme von Proviant entschieden, denn eigentlich gab es auf jeder Tour die Möglichkeit Mittags einzukehren und sich somit zusätzliches Gewicht im Rucksack zu ersparen. Die Lochbachalm war zum Glück geöffnet und so machten wir es uns draußen im Sonnenschein gemütlich und genossen eine üppige Brotzeit mit Kaminwurzen und Alpkäse. Der österreichische Dialekt bereitete Rico jedoch etwas Probleme, so dass er mit einer doppelten Portion neben mir Platz nahm. Der Rest wurde dann doch als Proviant für die kommenden Tagen eingepackt.


Brotzeit auf der Oberlochalm.
Da wir nur noch einen unschwierigen Abstieg vor uns hatten, gönnten wir uns bei bestem Wetter auch ein kühles Radler zur Mittagszeit. So gestärkt folgten wir dem Lochbach hinab ins Tal. Zuerst geht es über die grünen Wiesen der Ober -und Unterlochbachalm gemütlich dahin, bis wir schließlich das Zammer Loch erreichen. Der Weiterweg ist ein in Fels gesprengter Steig mit Teils ausgesetzten Stellen. Tief unter uns rauscht nun der Lochbach dahin und mittlerweile hat es sich ganz schön aufgeheizt, sodass ich auch Fleece und Langarmshirt abgelegt habe. Dank dem Lagensystem konnte ich also immer flexibel auf die steigenden Temperaturen reagieren. Der Steig wurde jedoch nicht für uns Alpenüberquerer in den Fels gesprengt, sondern für das Milchvieh, das hier bis 1890 auf die saftigen Almwiesen getrieben wurde. Der Steig zieht sich jedoch unheimlich in die Länge und obwohl wir schon seit langer Zeit die Verkehrsgeräusche aus Zams und Landeck hören konnten, vergingen noch gut anderthalb Stunden bis wir schließlich in Zams ankamen.

Blick hinunter nach Zams.
Dort wurden wir bereits von dem Ehepaar Gigele in ihrer Frühstückspension freundlich erwartetet. Frau Gigele kümmerte sich sogar um unsere Dreckwäsche, damit wir am nächsten Morgen mit frisch gewaschenen Klamotten weiter konnten. Was ein Service! Bevor wir uns Abends im Restaurant Schmid Pizza gönnten, genossen wir beide die Möglichkeit einer warmen Dusche und legten unsere müden Beine hoch. Morgen sollte es ja schon wieder weiter gehen.




Weitere Bilder der Etappe gibt es hier.

GPS Daten zum Download gibt es hier.

Montag, 8. September 2014

Alpenüberquerung: Die zweite Etappe

20. August: Die zweite Etappe (Kemptner Hütte - Memminger Hütte)

Mit 25km sollte die zweite Etappe der längste und anstrengendste Abschnitt unserer Tour werden. Wie anstrengend es tatsächlich werden würde, war uns als wir um 7 Uhr unsere Regenklamotten und Schuhe anzogen um loszustiefeln jedoch nicht bewusst. Im Gegensatz zu gestern Abend hatten wir beim Start sogar ein wenig Sicht trotz des einsetzenden Regens. Dank meiner Regenhose und Regenjacke war mir der Regen jedoch egal und wir machten uns an den Aufstieg zur deutsch-österreichischen Grenze am Mädelejoch.

Goodbye Deutschland! Die Auswanderer

Auf dem Abstieg ins Lechtal ließ der Regen nach und mit nur wenigen Handgriffen war die Regenhose abgelegt und im Rucksack verstaut. Die Sicht hatte sich jedoch mittlerweile verschlechtert. Der Abstieg verlief durch Latschengebüsch und Nadelwälder mit spektakulären Wasserfällen am Wegesrand.
Nach zwei Stunden erreichten wir schließlich Holzgau im Lechtal. Von hier aus folgten wir dem Lech mit seinem türkis-grünen Wasser stromabwärts nach Bach.

Wir folgen dem türkis-grünen Lech.

 Noch vor Bach zweigt der E5 ab Richtung Madau und folgt dem Fahrweg zum Berggasthof Hermine und der Materialseilbahn der Memminger Hütte. Etliche lauffaule Alpenüberquerer überholten uns auf dieser Strecke in ihren Taxis und Bussen. Auch wenn die asphaltierte Strecke nicht angenehm zu laufen war, kam eine Taxifahrt für uns nicht in Frage. Schließlich konnten wir uns vor dem steilen Anstieg zur Memminger Hütte noch im Berggasthof Hermine stärken, dachten wir zumindest. Als wir jedoch lesen mussten, dass Mittwoch Ruhetag sei, war die Stimmung im Keller. Der einsetzende Regen tat sein übriges. Ohne die dringend benötigte Stärkung machten wir uns auf den Weiterweg und wurden nach wie vor von den Taxis überholt.
Der Regen der letzten Tage hat den Weg von der Materialseilbahn zur Memminger Hütte in eine Matschpiste verwandelt und nach wenigen Schritten war das Profil unserer Bergstiefel mit Matsch gefüllt was dazu führte, dass wir für zwei Schritte vor einen zurück rutschte. Mittlerweile waren wir von grauen Wolken umgeben und es wurde merklich kühler.

Matsch. Nichts als Matsch.


Rico war mittlerweile am Ende seiner Kräfte und auch ich hatte mit den widerlichen Bedingungen und Erschöpfung zu kämpfen. Das schlimmste war, dass wir durch den dichten Nebel keine Orientierung hatten und nicht wussten wie weit es noch zur Hütte war. Hinter jeder Biegung erwarteten wir die Hütte mit einem warmen Gastraum und einem heißen Tee. Nach etlichen Enttäuschungen tauchte die Memminger Hütte schließlich keine 100m vor uns aus dem Nebelmeer auf. 5 Minuten später waren bei leckerem Schokokuchen und einer Tasse Kräutertee die Strapazen vergessen.

Endlich! Die Memminger Hütte


Weiter Fotos gibt es hier.

Samstag, 6. September 2014

Alpenüberquerung: Die erste Etappe

19.August: Die erste Etappe (Oberstdorf – Kemptner Hütte)

Los geht's in Oberstdorf. Im Hintergrund ist die Skisprungschanze zu sehen.

Bus verpasst! Na das fängt ja schon gut an. Weil wir für ein Langzeitparkticket an der Oberstdorfer Therme eine Viertel Stunde an der Kasse anstehen mussten, haben wir schließlich unseren Bus verpasst, der uns nach Spielmannsau ins Trettachtal hätte bringen sollen. Was soll's schließlich sind wir zum Wandern hier und nicht zum Busfahren. Also folgten wir den ganzen Tagestouristen auf dem E5, der an dieser Stelle noch einer Autobahn für Fußgänger gleicht, Richtung Spielmannsau. Zwischen den ganzen Spaziergängern mischen sich einige wenige Wanderer mit ähnlich großen (meist größeren) Rucksäcken wie wir. Unschwer zu erraten, was die wohl die kommenden Tagen vorhaben.
Am Christlessee gönnten wir uns eine Mittagspause und genoßen den Blick auf den kristallklaren See mit seinem türkisblauen Wasser. Kurz danach erreichten wir dann auch Spielmannsau und machten uns dann an den Aufstieg zur Kemptner Hütte.

Entlang des Trettachtals.


Der vorausgesagte Regen blieb aus und so wurde der Aufstieg entlang des Sperrbachtobels ganz schön schweißtreibend. Unsere Fleecejacken mussten nach den ersten Höhenmetern bereits ablegen und konnten dank Sonnenschein im Kurzarmshirt weiter laufen. Durch meine Vorbereitungstour kannte ich den Weg bereits, doch durch den Regen der letzten Tage hat er sich in einen matschigen und rutschigen Pfad verwandelt, der das Vorankommen erschwerte. Hinzu kam, dass die Wolken immer dichter wurden und es merklich abkühlte. Als wir schließlich die Kemptner Hütte erreichten, hingen die Wolken so tief, dass wir von den umliegenden Bergen nur noch die Konturen erahnen konnten und wir froh waren in die warme Gaststube der Schutzhütte einzutreten. Nachdem wir unser Lager unter dem Dach der Hütte bezogen hatten, gönnten wir uns sauleckere Opfenschlupfer mit Vanillesoße. Mittlerweilewar aus dem Fenster nur noch ein graue Wolkenwand zu sehen. Weil die kurze Sonnenscheindauer nicht gereicht hatte um genug Wasser aufzuwärmen entfiel die warme Dusche und es gab eine kalte Katzenwäsche. Nach dem Abendessen gingen wir zeitig schlafen, schließlich stand morgen die längste Etappe unserer Tour auf dem Programm und der Wetterbericht war alles andere als vielversprechend. Was sich auch bestätigte, als ich während der Nacht wach wurde und dem Trommeln des Regens lauschen konnte. Das kann ja heiter werden …

Das Ziel unserer ersten Etappe: Die Kemptner Hütte



Wegbeschreibung und GPS Daten zur Tour gibt es hier zum Download.

Weitere Bilder gibt es hier.

Freitag, 29. August 2014

Alpenüberquerung: Ausrüstung & Co.

Hallo Freunde,

eigentlich wollte ich noch vor Beginn der Tour über meine Ausrüstung schreiben, habe es aber zeitlich einfach nicht mehr geschafft. Das möchte ich heute nachholen.
Da ich bei meiner Tour vom Jack Wolfskin Store in Greifswald unterstützt wurde, ist meine komplette Bekleidung und auch noch einige Teile mehr von Jack Wolfskin. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Frank.

Ausrüstung:

Bei den Schuhen habe ich mich für den Alpinschuh (C) Meindl Jorasse GTX entschieden. Da wir uns bei der Kaunergratvariante in alpinem Gelände bewegen würden, war es mir wichtig einen Stiefel mit steifer Sohle (C) für die kurzen Kletterstellen und dennoch gutem Abrollverhalten für die Asphaltpassagen im Tal dabeizuhaben.
Daneben habe ich noch für Erkundungstouren rund um die Hütten oder im Tal ein Paar super leichte Merrell Barfußschuhe dabei. Als Hüttenschuhe habe ich ein Paar Hotelschlappen in meinen Rucksack gepackt.

Mein Rucksack kommt von Jack Wolfskin und fasst 46 Liter. Den Mountaineer 46 habe ich mir vor einigen Jahren wegen seiner Schneeschuhhalterung für Wintertouren gekauft. Um im Rucksack eine gewisse Ordnung zu halten, habe ich mir wasserdichte Packsäcke zwischen 1 und 12 Liter zulegt. Für die etwas eckigeren Gegenstände eignen sich die stabileren Packsäcke PS10 von Ortlieb sehr gut und für die Bekleidung die extrem leichten Ultra-Sil Nano Packsäcke von Sea to Summit. Da die Packsäcke allesamt wasserdicht sind, habe ich mir ein Regencover für meinen Rucksack gespart. Ergänzt wurde der Rucksack durch ein 3 Liter Trinksystem von deuter.


Ordnung muss sein! Alles wasserdicht verpackt dank Packsäcken.

Für eine kraftsparende und gelenkschonende Fortbewegung habe ich ein Paar Teleskop Trekking Stöcke von Leki dabei. Das Modell Carbon Titanium hat zwei außenliegende Schnellverschlüsse und lässt sich auf maximal 135cm Länge einstellen.


Bekleidung:

Um bei der Bekleidung immer flexibel auf die jeweilige Wettersituation reagieren zu können, ist das Lagensystem (Zwiebelprinzip) hervorragend geeignet. Dabei unterscheidet man zwischen 3 Lagen bzw. Schichten. Die äußere Schicht dient dem Wetterschutz. Sie soll Wind und Wasser draußen halten. Die zweite/mittlere Schicht ist die Isolationsschicht und soll Kälte vom Körper fernhalten. Je nach Witterung kann diese Schicht mehrere Lagen haben. Die dritte bzw. innere Schicht hat die Aufgabe Schweiß schnellst möglich vom Körper nach außen zu transportieren. Optimalerweise kühlt die Baselayer bei Aktivität und wärmt den Körper bei Pausen. 


Die äußere Schicht:

Das wichtigste zuerst: Die Regenjacke. Eine wasserdichte und atmungsaktive Regenjacke ist ein Muss auf solch einer Tour. Selbst bei stabilem Hochdruck drohen im Gebirge gegen Nachmittag Gewitter mit heftigem Regen. Neben den üblichen Hardshell-Regenjacken (wasserdicht) sind seit einiger Zeit auch sogenannte Softshell-Jacken (wasserabweisend) sehr beliebt. Softshells überzeugen durch ihre erhöhte Atmungsaktivität und das geschmeidigere Trageverhalten gegenüber Hardshells, sind aber meist nur wasserabweisend. Schon auf Tagestouren kann ich mich immer schwer entscheiden, ob nun die Hard- oder Softshell mit in den Rucksack kommt. Zum Glück gibt es seit 2013 von Jack Wolfskin die optimale Lösung. Eine wasserdichte Softshell! Letzten Sommer stellte Jack Wolfskin die High Voltage vor. Eine Jacke, welche die Eigenschaften von Hard- und Softshell kombiniert. Ich habe mir die doch recht teure Jacke im Frühjahr 2014 günstig zugelegt und bin seitdem von der Jacke begeistert.
Neben der Regenjacke gehört auch eine Regenhose in meinen Rucksack. Wichtig ist mir dabei, dass die Regenhose schnell anzuziehen ist, ohne die Schuhe auszuziehen. Die Refugio Pants von Jack Wolfskin lassen sich an den Seiten komplett öffnen und sich damit ruckzuck überziehen. Damit habenn sie einen Platz in meinem Rucksack sicher.
Zusätzlich habe ich noch ein Paar Softshell Handschuhe, eine winddichte Fleecemütze, sowie ein Schlauchtuch dabei, um meinen Kopf und meine Hände vor der Kälte zu schützen.


Die mittlere Schicht:

Bleiben wir bei den Hosen. Auch hier hat mittlerweile das Softshell Material einen hohen Stellenwert. Es bietet bei Schauern und Wind einen guten Wetterschutz, trocknet schnell und selbst bei hohen Temperaturen glänzt es durch hohe Atmungsaktivität. Um im Sommer noch besser auf hohe Temperaturen reagieren zu können, bietet sich eine Zip-Off Variante an. Deshalb entschied ich mich für die Activate Zip-Off Pants von Jack Wolfskin. Daneben habe ich noch zwei extrem leichte Hosen dabei. Zum einem die Alpinhose Vertec Pants von Jack Wolfskin (leider nicht mehr im Programm) mit verstärkten Beininnenseiten und Stretcheinsätzen für mehr Beweglichkeit bei Klettersteigpassagen. Als Hüttenhose habe ich noch ein dünne Hose aus dem Reise- und Freizeitsortiment von Jack Wolfskin dabei.

Um den Abend auf der Hüttenterrasse zu genießen bzw. auf Pausen warm zu bleiben, bietet sich eine leichte Daunenjacke bzw. -weste an. Meine Wahl fiel auf die Atmosphere Vest von Jack Wolfskin, welche sich platzsparend in ihrer eigenen Tasche verstauen lässt.
Daneben bilden Fleecejacken die Basis der Isolierschicht. Ich hatte zwei Varianten dabei. Zum einem die Free Me Jacket von Jack Wolfskin aus Nanuk Dynamic Material, welches mit seinen Stretcheigenschaften für genug Bewegungsfreiheit und durch die angeraute Innenseite für einen angenehmen Wärmerückhalt sorgt. Als zweiten Fleece hatte ich die Rock Sill Jacket von Jack Wolfskin dabei. Die aus Nanuk 100 gefertigte Fleecejacke ist extrem leicht und bietet dennoch genung Wärmerückhalt bei kühlen Temperaturen. 

Praktisch: Daunenweste in der eigenen Tasche verstaut.


Die innere Schicht:

Als Unterwäsche hatte ich je zwei Unterhosen und Unterhemden der Dry N' Light Serie von Jack Wolfskin dabei. Dazu hatte ich noch 2 T-Shirts und ein Langarmshirt mit der QMC Faser von Jack Wolfskin im Rucksack. Da die Wettervorhersage nicht besonder gut war, habe ich mich noch kurzfristig für eine lange Unterhose aus Merinowolle entschieden. Bei Socken schwöre ich schon seit einiger Zeit ebenfalls auf das Lagensystem. Unter meinen Noname Wandersocken trage immer eine Paar dünne Coolmax Socken, welche den Schweiß nach außen transportieren. Dieses System aus zwei Paar Socken reduziert die Reibung auf der Haut und mindert soweit die Gefahr von Blasen. Ich hatte jeweils drei Paar dünne Coolmax Socken und drei Paar dicke Wandersocken dabei.

Damit wäre mein Lagensystem komplett, allerdings ist das längst noch nicht alles was in den Rucksack gehört.


Weitere Ausrüstung:

  • Kartenmaterial (siehe Blog Die Route steht fest)
  • Wanderführer E5
  • Notizbuch
  • Energieriegel für unterwegs
  • Erste Hilfe Set
  • Uhr: Erst vor einigen Wochen habe ich mir die Multifunktionsuhr Suunto Core All Black mit Höhenmesser und Barometer geleistet.
  • Fotoapparat: Seit einiger Zeit habe ich eine spezielle Outdoor Kamera. Die Panasonic FT5 ist wasserdicht bis 13m, staubdicht und stoßfest. Als Gadget hatte ich noch The Stickpic dabei. Damit lässt sich eine Kompaktkamera am Ende eines Trekkingstockes befestigen. Wunderbar für Videos und Selfies 


Klein aber oho: Mit dem Stickpic lassen sich coole Videos und Fotos machen


  • Handy
  • Ladegeräte für Handy und Kamera
  • Stirnlampe
  • Hüttenschlafsack: Ich hatte die klassische Variante aus Baumwolle dabei. Leichter und kleiner verpackt sind Modelle aus Seide oder Synthetikfasern.
  • Waschbeutel: Der Jack Wolfskin Mini Waschsalon bietet genügend Platz für das Notwendigste und bleibt damit auch klein verpackbar.
  • Reisehandtuch aus Microfaser
  • Sonnenbrille
  • Sonnencreme
  • Geldbeutel (mit ausreichend Bargeld, DAV-Mitgliedsausweis, europäischer Krankenversicherungskarte und Personalausweis)


Damit war mein Rucksack dann auch voll und im Schnitt 10kg schwer. Je nach Wassermenge im Trinksystem und Wetter variierte dieses Gewicht. Doch fühlte sich der Rucksack nie als zu schwer an und war stets komfortabel zu tragen.

Gegen Ende des Blogs möchte ich nochmals berichten, welche Ausrüstungsteile mich begeistert haben und ob mich vielleicht das ein oder andere Teil enttäuscht hat. Ich hoffe ich konnte euch hiermit schon mal ein paar nützliche Tipps für eure nächsten Touren mitgeben.


In diesem Sinne: Keep on walking!

Euer Fabian